Filmkritik: Sharknado 2 – Wieder ein grandioses Lach-Fest

Sharknado

8 von 10 brennenden Haien

Der Typ, der mit der Kettensäge voran durch einen Hai springt, scheint der Running Gag der Serie zu werden. Und dass es ein Sharknado 3 und vielleicht noch X andere Teile geben wird, ist spätestens seit dieser Fortsetzung unausweichlich. Solange der Syfy Channel die bissigen Wasserhosen ordert, solange wird „The Asylum“ glücklich liefern. Und ich werde jedes Mal im Kino aufkreuzen und inmitten von Menschen mit selbstgebastelten Haiflossen-Hüten aus Alu grölen und klatschen. Mehr noch: Bei Sharknado 3 werde ich mindestens auch eine Haiflosse stolz auf dem Kopf tragen, ein ganzes Haikostüm ist aber noch wahrscheinlicher. Ich bin jetzt einfach so weit. Ich bin gereift. Ich bin bekennender Sharknado-Jünger. Und ich glaube, Miss Wiki auch, zumindest hat sie mit mir zusammen den ganzen Heimweg lang die an die Ramones erinnernde „Ballad of Sharknado“ gesungen. Sharknadoooo!

sharknado2 posterWährend ich dem Vorgänger nur eine von 1 bis 6 gestaffelte Bewertung verabreicht habe, die direkt mit dem Alkoholpegel korrelierte, gebe ich Sharknado 2 ehrliche 8 von 10 Punkten. Diese Wertung soll jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass es sich immer noch um einen absolut trashigen Schrott-Film handelt. Die Wertung drückt lediglich den grandiosen Unterhaltungswert aus, den der Film vermutlich gerade wegen seiner bewusst eingesetzten Defizite hat.

Bei einem Tornado aus Wasser, aus dem angriffslustige Haie gezielt auf Passanten geschleudert werden, ist es wahrscheinlich überflüssig zu erwähnen, dass die Handlung wieder mal komplett an den Haaren herbei gezogen ist. Auch die Dialoge sind wieder herrlich sinnbefreit und sowohl die schauspielerischen Leistungen, als auch die Spezialeffekte sind unterste Schublade. Doch noch mehr als beim ersten Teil wusste ich all das in seiner ganzen Absurdität zu schätzen und habe mich königlich amüsiert. Ich würde mich nicht wundern, wenn aus diesem Kult heraus eine ganz neue ernstzunehmende Stilrichtung im Filmbusiness entsteht. Das ist kein Trash mehr, das ist schon sowas wie absurde Trash-Kunst.

Aber hier Spoiler!

Leider gab es diesmal weniger Schrott-Dialoge, dafür aber mehr absurde Hai-Action, die von einigen anderen interessanten Katastrophen aufgelockert wurden. Wenn z.B. der Freiheitsstatue der Kopf abgesprengt wird und dann kilometerweit , fast wie durch einen Motor angetrieben, durch die Stadt rollt und eine Spur der Verwüstung hinter sich her zieht, stellt man einfach keine Fragen mehr.

Auch die Gore-Effekte waren dank Fin und seiner Motorsäge diesmal noch zahlreicher. Dies ist auch Fins Exfrau April zu verdanken, die mit einer Kreissäge an ihrem Armstumpf ebenfalls für Besorgnis unter den Haien sorgen konnte. Für mich war dies eine klare Hommage an Ash in Armee der Finsternis und hat zur positiven Bewertung des Films beigetragen.

Im Grunde ist es sinnlos noch mehr Spoiler preiszugeben und über den Film zu sprechen. Einen Sharknado muss man einfach selbst erleben und sich vom Trash berühren lassen. Außerdem ist es toll, wenn am Ende im Kino so ein Bildschirm zu sehen ist und alle wie aus einer Kehle schreien „DISC WIEDERGEBEN!“ „NOCH MAL“!

disc menue

Auf jeden Fall ein „spezielles“ Erlebnis. Nächstes Jahr bei Sharknado 3 bin ich wieder am Start. Diesmal mit Haiflosse auf der Birne.

haiflossenhelme

Über Thilo (1210 Artikel)
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